Stolperfalle E-Scooter: Den öffentlichen Raum barriereärmer gestalten

E-Scooter sind schnell, einfach zu bedienen und entlasten die Umwelt. Das Problem: Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung stellen sie eine große Gefahr dar – und das nicht nur im fahrenden Zustand.

Ganz ehrlich: Wenn ich normal gucken könnte, würde ich mich in Köln und Umgebung auch mit einem E-Scooter fortbewegen. Nie wieder ausgefallene oder vollgestopfte Bahnen, keine nervigen Dauertelefonierende mehr um mich rum oder Menschen, die meinen, auf einer Bahnstrecke von 10 Minuten unbedingt einen Döner essen zu müssen.

Doch so toll ich E-Scooter auch finde, für mich und andere Betroffene stellen sie eine echte Gefahr dar und das gleich aus mehreren Gründen. Zum einen höre ich nicht, wenn jemand damit auf mich zufährt oder von hinten an mir vorbeifährt. Ich erschrecke mich wirklich regelmäßig zu Tode, weil Menschen an mir vorbeiflitzen, ohne auf sich aufmerksam zu machen und ohne genügend Abstand zu halten. Zudem ist es leider so, dass von vielen – natürlich nicht von allen – Verkehrsregeln nicht eingehalten werden,  und sie auf dem Bürgersteig langgebrettern, gegen die Richtung des Radweges oder über rote Ampeln fahren.

Keine Chance zu reagieren

Besonders an regnerischen Tagen oder im Dunkeln hat das schon zu mehreren Beinahe-Unfällen bei mir geführt – den Leuten die Situation erklären kann ich nicht – denn dann sind die schon wieder weg.

Ein noch größeres Problem sind falsch oder achtlos abgestellte E-Scooter, die quer über den Gehweg stehen oder liegen oder in den Gehweg hineinragen. Hier habe ich mir wirklich schon mehrfach den Ellenbogen oder den Fuß angestoßen oder bin sogar darüber gestolpert, weil ich die Dinger zu spät oder am Boden liegend gar nicht wahrnehme. Leute, das ist echt gefährlich!

Den öffentlichen Raum barrierefrei gestalten

Ich verstehe, dass es manchmal schnell gehen muss, wenn man irgendwo hinwill, aber ich frage mich wirklich: Sieht es bei euch zuhause genauso aus? Lasst ihr da auch alles stehen und liegen, wo es gerade hinfällt? Ein bisschen mehr Achtsamkeit würde nicht nur für mehr Platz und Sicherheit auf öffentlichen Plätzen sorgen, sondern mir und anderen – auch älteren Leuten mit Gehhilfen oder Rollstuhlfahrenden – das Leben wirklich sehr erleichtern – und mir ein paar graue Haare ersparen:-). Danke euch!

Schreibe einen Kommentar

Skip to content
Datenschutzinformation
Der datenschutzrechtliche Verantwortliche (Freie Journalistin Saskia von der Burg, Deutschland würde gerne mit folgenden Diensten Ihre personenbezogenen Daten verarbeiten. Zur Personalisierung können Technologien wie Cookies, LocalStorage usw. verwendet werden. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: